Museumspädagogik

Toll, dass man im Kloster Lorsch so viel selber machen kann. Es hat allen riesigen Spaß gemacht. Mein Sohn hat auch gleich zu Hause Eierkartons mit Gips ausgegossen und werkelt nun an neuen Siegelstempeln.Eine Mutter

Die Lorscher Museumspädagogik ist ein hervorragendes Beispiel, wie man Kindern und Jugendlichen eine historische Welterbestätte zugänglich macht. Während der Workshops und Führungen für Schulen, Jugend- und Erwachsenengruppen oder Kindergeburtstagen setzt sich das Team intensiv mit dem Reiz des ehemaligen Klosters auseinander. Es vermittelt das mittelalterliche Kloster- und Alltagsleben in handwerklicher, spielerischer und kreativer Form und schafft damit eine Identifikation mit der Geschichte des Ortes und seiner Kultur. Dieses Konzept entwickelte sich vor etwa 18 Jahren zum Vorbild für viele andere historische Stätten und wurde 2006 mit dem Walter-Mertineit Preis der UNESCO belohnt.

Bilder: Birgit Schröder-Stepp

 

Das Team um die museumspädagogische Leiterin Claudia Götz präsentiert einen lebendigen und spannenden Lernort, der trotz seiner 1250jährigen Vergangenheit nicht verstaubt oder langweilig ist. Denn die Lorscher Welterbepädagogik spricht alle Sinne an, bietet Geschichte zum Anfassen, mit altersgerechten Informationen und Einblicken in den Zusammenhang von Vergangenheit und Gegenwart. Das schätzen sowohl Lehrer wie Eltern - jährlich besuchen mehr als 13.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Workshops.

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Die Projekte der Lorscher Museumspädagogik bieten Raum und Fachwissen zum Ausprobieren und Erforschen. Hier regt sich der Entdecker- und Probiergeist. Denn in den Workshops wird nicht nur zugehört oder zugeschaut, sondern selbst entwickelt und gebaut. Das Repertoire ist groß und reicht von mittelalterlichem Handwerk, über Heilkunde bis zur Schriftkunst. Die Teilnehmer formen Tonbodenfließen, legen Mosaike, formen Schmuckperlen, stellen Hustensirup und pflegende Rosensalbe her oder sie werden zu klösterlichen Schreibern.

Mit viel Engagement werden die Werkzeuge eingesetzt und kreative Ideen ausgearbeitet und umgesetzt. Vor allem Kindern und Jugendlichen macht es besondere Freude, endlich mal richtig Kraft aufwenden zu müssen, laut hämmern zu dürfen oder sich dreckig zu machen. Und wenn einmal etwas schiefläuft? Auch darum geht es in den Projekten: Mit welchen Mitteln kann ich ein Werk spontan retten und künstlerisch neu interpretieren. Und so entwickelt sich nebenbei ein Gespür für Ästhetik, persönlicher Ehrgeiz und Sinn für gemeinschaftliches Arbeiten. Der landschaftlich reizvolle Ort verstärkt das nachhaltige und positive Lernerlebnis.

Damit diese Vermittlungsarbeit sich auch in Zukunft hervorragend weiterentwickelt, unterstützt das Kuratorium die Museumspädagogik in vielfacher Hinsicht. Die Renovierung des alten Schweinestalls auf dem Klostergelände zu einem schmucken und einladenden Ort des Lernens bildete den Anfang unseres Engagements. Seit vielen Jahren hämmern und werkeln hier Kinder und Jugendliche begeistert. Mit diesem Gebäude konnte die Angebotspalette der Museumspädagogik stark erweitert werden.

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