Mit einem Eichenkeil und einer Walnussschale - C14-Datierungen an der Lorscher Torhalle

26.01.2018

Vortrag von Dr. Katarina Papajanni, Architektin und Bauforscherin

Die karolingische Torhalle im Welterbe Kloster Lorsch ist in den letzten Jahren mit den Methoden der Bauforschung bis ins kleinste Detail untersucht worden. Das feine „Sieben“ am Baubestand eröffnete erstmals die Möglichkeit, der Entstehungszeit des einzigartigen Bauwerks auf naturwissen­schaftlicher Basis näher zu kommen: Bei der Befunderhebung kam organisches Material zum Vorschein, das sich für 14 C-Datierungen besonders eignet. Das aktuell an bedeutenden Objekten weitläufig angewandte Verfahren der Radiokarbonmethode konnte an der Torhalle modellhaft eingesetzt werden. Das Resultat ist eine Neu-Datierung des karolingischen Bestands sowie eine präzise zeitliche Zuordnung der vielfältigen Umgestaltungen der Torhalle.

Dr. Katarina Papjanni erläuterte  auf Einladung des Kuratoriums am 26. Januar 2018 den gesamten Forschungsprozess: das Auffinden der organischen Funde, deren Altersbestimmung und die Verknüpfung der Ergebnisse mit dem bauhistorischen Kontext. Dabei wurde deutlich, wie intensiv unterschiedliche Fachdisziplinen zusammenarbeiten müssen, um zu einem plausiblen Ergebnis zu kommen. Nicht der einzelne Befund zählt, sondern die Stimmigkeit mit parallel und vor allem unabhängig erhobenen Untersuchungen und Ergebnissen.

Das Alter der Torhalle datieren die Wissenschaftlicher auf einen Zeitraum Ende des 9. Jahrhunderts, also in die Übergangszeit zur Romanik. Wie sich diese Datierung historisch einordnen lässt und ob sich daraus neue Erkenntnisse über die Funktion und den Anlass des Baus der Torhalle ziehen lassen, ließ Frau Papajanni an diesem Abend  offen. Eine Veröffentlichung ist in Vorbereitung - eine Einladung des Kuratoriums zum Vortrag an die Forscher wird zeitnah erfolgen.

 
 

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