Zur Geschichte des Weinanbaus in Lorsch

Die Abtei besaß um die 900 Weingärten

So alt wie das ehemalige Benediktinerkloster ist auch eine Weinlage als Schenkung von Williswinda und ihrem Sohn, dem Gaugrafen Cancor, vom 12. Juli 764. In der Gründungsurkunde des Klosters heißt es: „ Die Übergabe .. (an die überaus heilige Kirche .... in dem Laurisham  ) erfolgt mit allen Rechten und allem Zubehör, mit Feldern.....Wiesen und Weingärten..“  Die Schenkung betrifft das Landgut im heutigen Hahnheim (nördlich der B 420 zwischen Nierstein und Wörrstadt) (Zitat: Lorscher Codex, Bd. I, Seite 50, Verlag Laurissa 1966).

Der Lorscher Codex verzeichnet in seinen Urkunden viele Schenkungen von Weingärten. Wein war für die mittelalterliche Grundherrschaft ein wirtschaftlich sehr bedeutendes Gut und für das wohlhabende Kloster Lorsch quasi eine  Selbstverständlichkeit. So konnten bis etwa um 1100 an etwa 170 Orten Erträge von über 923 Weingärten gesammelt werden, vermutlich waren es aber noch mehr. Da Lorsch im Bereich der Bergstraße über zusammenhängende Weingärten verfügte, die nicht alle einzeln aufgeführt sind. Der geographische Schwerpunkt der Lorscher Weinanbaus liegt aber zunächst im Rheinhessischen und im Nordbadischen: Dienheim steht mit 86 Weingärten an der Spitze vor Handschuhsheim mit 65.  Der Lorscher Weinanbau erstreckt sich sogar bis in den Breisgau. Im 14. Jahrh. Ist Heppenheim mit Sicherheit das Zentrum des Bergsträsser Weinbaus. Weithin sichtbar der Schlossberg mit der ihn krönenden Starkenburg an dessen Hängen im Mittelalter schon und heute noch Weinbau betrieben wird.

Leider haben wir aus dieser Zeit keine Belege für den Wein Anbau ins Lorsch, den man aber mit Recht vermuten kann, denn nicht ohne Grund haben wir heute noch den Flurnamen „Wingertsberg“.

Interessant ist, dass der errechnete Weinkonsum im Spätmittelalter in den Städten zumindest in den Oberschichten ungefähr 1 Liter pro Kopf pro Tag betrug! Eine beachtliche Menge, auch wenn damals der Wein nicht den Alkoholgehalt hatte, den wir heute kennen. Ob allerdings die Mönche an diesem Konsum ebenfalls Teil hatten ist nicht überliefert.

 

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