Tag der Experimentellen Archäologie

Tag der Experimentellen Archäologie

Ort
Lauresham

Termine
So, 12.05.2019, 11:00 Uhr - 17:00 Uhr

Karolingischer Herrenhof feiert 5jähriges Jubiläum

12. Mai 2019 von 11 – 17 Uhr

LORSCH. Das Freilichtlabor Lauresham im Umfeld des UNESCO Welterbes Kloster Lorsch feiert sein fünfjähriges Bestehen mit dem zweiten Tag der Experimentellen Archäologie. Vor Ort – im begehbaren Modell eines karolingischen Herrenhofes – bringen WissenschaftlerInnen und Studierende interessierten Gästen Fachthemen nahe und stellen Projekten vor, die in Lauresham erfolgreich betrieben werden, um das frühe Mittelalter zu erforschen. Dabei wird das in vielen Erprobungen gewonnene Wissen anschaulich vorgeführt. Für das Jubiläumsfest, gleichzeitig Tag der Offenen Tür, wurde unter der Leitung von Claus Kropp ein reichhaltiges Programm organisiert.


Vorstellung experimentalarchäologischer Projekte und Hands on

BesucherInnen können sich mit  Hausmodellen oder der Land- und Viehwirtschaft vertraut machen, den Forschern bei ihren Projektvorstellungen über die Schulter schauen und sich auch selbst beteiligen. Dazu zählen die Rekonstruktion der Ausrüstung frühmittelalterlicher Panzerreiter (loricati milites) sowie eines frühmittelalterlichen irischen Pfluges. Es werden Methoden vor- und frühgeschichtlicher Imkerei vorgeführt und die Relevanz von frühmittelalterlichem Ackerbau für das 21. Jahrhundert steht zur Diskussion. Auch zum Raumklima sowie der Heizbilanz in Häusern gibt es spannende Informationen. Zudem wird die Funktion von Grubenhäusern erläutert, die als eingetiefte Bauten besonders häufig bei Ausgrabungen frühmittelalterlicher Siedlungen entdeckt werden.

 

Fachvorträge im Stundentakt

Im Stundentakt finden Fachvorträge (in deutscher und englischer Sprache) im Besucherzentrum statt. So spricht der Archäologe Dr. Brendan O’Neill aus Dublin zum Thema „Just a little closer: Early Medieval clay crucibles, residue analysis and experimental archeology“ (11:30 Uh). O’Neill setzt damit die 2018 gestartete Reihe der „Lauresham Lectures“ fort. Dr. Michael Herdick) stellt spätantike Keramiktechnologien und das damit verbundene frühe  Unternehmertum vor um (12:30 Uhr). Dr. Sonja Guber) referiert zu vor- und frühgeschichtlicher Imkerei, besonders zu Rekonstruktion und Betrieb eines ‚Rutenstülpers‘ (13:30 Uhr). Dr. Julia Heeb befasst sich mit Handwerk, Wissenschaft und Vermittlung in archäologischen Freilichtmuseen (14:30 Uhr). Schließlich präsentiert Tim Meharg einen Vortrag mit dem Titel: “Going underground: constructing, experiencing, and analysing an early medieval Irish souterrain” (15:30 Uhr) . Ebenfalls im Besucherinformationszentrum werden Poster von Nils Schäkel gezeigt: „Neolithische Reibsteine – Experimentelle Archäologie und virtuelle 3D-Modellierungen“.

 

Kooperationspartner informieren

Folgende Stände verschiedener Kooperationspartner und Unterstützer von Lauresham informieren über ihre Arbeitsbereiche: Heinrich-Metzendorf-Schule Bensheim (Kooperation Grubenhausprojekt); Verein Altbergbau Bergstraße-Odenwald e.V.; EXARC – Europäisches Netzwerk experimentalarchäologisch arbeitender Einrichtungen; Museumsdorf Düppel (Berlin); Kuratorium Welterbe Kloster Lorsch e.V.; Förderkreis Große Pflanzenfresser im Kreis Bergstraße e.V.; Initiative Nibelungenkorn; Zeiteninsel –  Archäologisches Freilichtmuseum Marburger Land; Universität Halle (mit dem DFG-Projekt zu Wölbäckern).

 

Direktorin präsentiert Laureshamensia II

Schließlich präsentiert die Direktorin der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Kirsten Worms, am Nachmittag (17 Uhr) eine neuen Ausgabe des Magazins zu den Erkenntnissen des Freilichtlabors, Laureshamensia II. Das zweite Heft in dieser Reihe enthält unter anderem Beiträge zur (Re)Konstruktion einer durch das Kuratorium Welterbe Kloster Lorsch finanzierten karolingischen Spatha genauso wie über die Dürre des Jahres 2018 aus der Perspektive frühmittelalterlicher Subsistenzwirtschaft.

 

Im Jahr 2014 war das Experimentalarchäologische Freilichtlabor als begehbares 1:1-Modell eines vielseitigen Gebäudeensembles auf einer Fläche von 4,1 Hektar eröffnet worden. Es stellt einen idealtypischen Herrenhof des 8./9. Jahrhunderts dar, der Wohn-, Wirtschafts-, Stall- und Speicherbauten sowie eine Kapelle umfasst. Hinzu kommen Wiesen, Äcker und Gärten sowie Nutztiere. Damit wurde in Lauresham – als einzige Stätte dieser Art in Hessen – ein Forum für die experimentalarchäologische Forschung geschaffen mit dem Ziel, verschiedene Arbeitstechniken des Handwerks und der Landwirtschaft auszuprobieren bzw. wissenschaftlich zu erforschen. Mit dem Herrenhof lässt sich zudem das für frühmittelalterliche Gesellschaftsstrukturen so wichtige Thema der Grundherrschaft vermitteln.

 

Tickets und Preise

Am 12. Mai ist das Freilichtlabor Lauresham für jedermann frei zugänglich

 

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Adalherhaus | Postfach 1313
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