Besuch der Einhardsbasilika in Michelstadt/Steinbach

 Die Steinbacher Basilika, ein Juwel karolingischer Baukunst, ist auf das engste mit Leben und Werk Einhards (ca. 770-840) verbunden, der nicht nur der Biograph Karls des Großen war, sondern auch einer der am besten bekannten Funktionäre Karls und seines Sohnes Ludwigs des Frommen. Die Basilika ließ er zwischen 824 und 827 erbauen und dachte, dereinst dort auch seinen Lebensabend zu verbringen. Dass und warum es dann ganz anders kam, ist eine spannende Geschichte! Einhard, der seinen Odenwälder Besitz 819 an das Kloster Lorsch vermacht hatte, konnte nicht ahnen, dass seine Steinbacher Gründung schon sehr bald der Vergessenheit anheimfallen sollte. Und so vergingen fast 250 Jahre, bis Abt Udalrich von Lorsch im Zuge der Erschließung des Odenwaldes für neue Siedlungen die ruinösen Gebäude zum Mittelpunkt einer gut ausgestatteten Propstei machte, die bis 1535 bestand.

Und im Zusammenhang mit der Wiederbelebung Steinbachs vor genau 950 Jahren steht auch unser Besuch in Steinbach! Aber nicht nur das: Genau 150 Jahre ist es nämlich her, dass Georg Schaefer (1823-1908) die Basilika als Einhardbau identifizierte – eine Sternstunde der noch jungen Kunstgeschichte. Schaefer war Gründungsordinarius dieses Faches an der Technischen Hochschule Darmstadt und gilt als Vater der hessischen Kunstdenkmälerinventarisation, zu der er 1878 die Initiative ergriff. Aus diesem Anlass ist Schaefer, dessen 200. Geburtstages in diesem Jahr zu gedenken war, eine kleine Ausstellung gewidmet.